
Renault wird im Frühjahr 2023 ein neues Flaggschiff-SUV auf den Markt bringen. Die Serie hat einen bekannten Namen.
Ein Trendsetter wird 40: Der erste Renault Espace debütierte im November 1983 und läutete einen Minivan-Boom in Europa ein. Doch nach dem Erfolg der SUVs hat das einst erfolgreiche Segment an Relevanz verloren. Damit verwandelt sich der Space in seiner aktuellen fünften Generation in einen Crossover mit SUV-Anleihen. Aber ein widersprüchliches Konzept kommt bei den Verbrauchern nicht gut an; Der Espace ist immer noch da, aber kein Fixpunkt mehr in Renaults Modellpalette.
Die sechste Generation macht Schluss mit den Ungereimtheiten und der Espace hat wieder einen eigenständigen Charakter. Kein Minivan mehr, sondern ein klassisches SUV. Wie Renault mitteilte, soll der bekannte Name im Frühjahr 2023 als fünf- oder siebensitziges SUV debütieren. Ob der Espace in der Modellpalette von Renault den seit 2017 erhältlichen Fünfsitzer Koleos übersteigen oder ersetzen wird, ist noch nicht offiziell bekannt. Letzteres ist wahrscheinlicher, da der Koleos wie ein Relikt einer vergangenen Ära in Renaults jetzt komplett überarbeitetem SUV-Portfolio aussieht.
SUV auf der CMF-CD-Plattform
Auch technische Details zum neuen Espace, dem ein „komfortabler, innovativer und hochwertiger Charakter“ nachgesagt wird, hat Renault nicht verraten. Es ist klar, dass die CMF-CD-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz als technologische Infrastruktur dient. Diese größte Darreichungsform im Modulbaukasten ist schon einige Jahre alt und hatte bereits Platz Nummer fünf. Die aktuellen Generationen der noch sehr jungen SUV Renault Austral, Nissan Qashqai, X-Trail oder Mitsubishi Outlander zeigen jedoch, dass sie durchaus zukunftssicher sind.
CMF-CD spezifiziert auch Plattformlaufwerke; Vom mildhybridisierten Benzin-Verbrennungsmotor über den klassischen Diesel bis hin zum Voll- und Plug-in-Hybridantrieb ist hier alles möglich. Man darf gespannt sein, welche Version der jeweiligen Laufwerke zum Einsatz kommen. Der 140-PS-Mild-Hybrid-Benzinmotor, mit dem der Austral ausgestattet ist, ist für ein größeres Auto möglicherweise etwas enttäuschend. Wahrscheinlicher sind ein Mild-Hybrid mit 158 PS und ein Voll-Hybrid mit 200 PS.
Als PHEV oder mit Diesel?
Sowohl der aktuelle Renault Megane als auch der neue Mitsubishi Outlander PHEV sind nur in den USA erhältlich und beweisen, dass Plug-in-Hybride mit dem CMF-CD-Kit grundsätzlich möglich sind. Er nutzt die Koleos-Plattform und ist unter anderem mit einem 183-PS-Dieselmotor kombiniert. Das Auslaufmodell Espace hat einen, allerdings mit 189 PS. Ob der Namensgeber jedoch mit den Dieselmotoren konkurrieren kann, ist höchst zweifelhaft.
In puncto Design soll das Austral, Arcana SUV Coupé den Ton angeben. So soll der neue Espace mit einer großen Renault-Raute im Kühlergrill und breiten, tief sitzenden Scheinwerfern erscheinen, deren Tagfahrleuchten den Rahmen einrahmen und bis in die Frontschürze reichen. Außerdem erwarten wir massiv wirkende Kunststoffelemente in den Radläufen, ein Hauch von Unterfahrschutz vorn und hinten sowie ein steil abfallendes Heck für die dritte Sitzreihe.
Hinweis: In der Diashow zeigen wir den originalen Renault Espace und blicken zurück auf den originalen Auto Motor and Sport Test von 1984.
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Fazit
Es ist ein Zeichen der Zeit, dass der einstige Minivan-Pionier bald seinen Namen zugunsten eines SUV ablegen muss. Ob der neue Espace die Erfolgsgeschichte fortsetzen oder den traditionellen Namen endgültig begraben kann, wird von seinem Design und der verwendeten Technologie abhängen. Wenn es Renault gelingt, die in die Jahre gekommene Plattform mit modernen (Hybrid-)Antrieben zu kombinieren, stehen die Aussichten nicht schlecht. Im Frühjahr wissen wir mehr.