
Die CES ist ihrem alten Namen „Consumer Electronics Show“ längst entwachsen und setzt nun auf ein Akronym, dennoch sind Audio- und Videoprodukte nach wie vor ein fester Bestandteil der Messe. Die südkoreanischen Elektronikhersteller Samsung und LG stellen neue Fernseher und Monitore vor, von denen viele mit organischen Displays ausgestattet sind.
Sony ist der erste Hersteller, der Fernseher mit OLED-Panels sowohl von LG als auch von Samsung anbietet. Außerdem wird Sony in Las Vegas wohl einige Riesen-Displays mit Mikro-LEDs zeigen, bei denen winzige Leuchtdioden als Pixel fungieren.
Auf mehr unterschiedliche Größen darf man bei Samsung hoffen, denn die bisherigen 55- und 65-Zoll-TVs und 34-Zoll-Monitore reichten für den Markteintritt 2022 allenfalls aus.
10 Jahre OLED von LG
LG feiert auf der CES-Messe seine zehnte OLED-Feier, die im TV-Bereich auch als Seitenhieb auf den heimischen Konkurrenten Samsung verstanden werden kann. Samsung produziert jedoch OLED-Geräte für Mobilgeräte mit großem Erfolg für scheinbar ewige Zeiten.
LG setzt voll auf OLED, Geräte mit LC-Bildschirm sind auf der CES nicht mehr zu finden. LG hat bereits mehrere neue OLED-Displays angekündigt, darunter 240-Hz-Displays für Gamer wie das Ultragear 27GR95QE, die Grauschaltzeiten von nur 0,03 ms erreichen sollen.
Das flinke organische Panel ist auch bei Gaming-Monitoren anderer Hersteller zu sehen. Es attackiert direkt die Gaming-Monitore mit LC-Displays und Mini-LEDs in der Hintergrundbeleuchtung, die letztes Jahr auf der CES vorgestellt wurden.
Besonderheit bei OLED-Modellen: Organische Selbstleuchtmittel halten schnellen Bildwechseln ohne Überschwingen stand, was den Bildwechsel beschleunigen soll, aber an bewegten Kanten doppelte Konturen und Farbsäume verursachen kann.
LG hat auch einen OLED-Bildschirm im Ärmel, der von Hand gebogen werden kann. Das Unternehmen hatte bereits auf der IFA eine Technologie namens OLED Flex vorgestellt, dort allerdings mit einer motorisch angetriebenen Bildschirmkurve.
intelligentes Zuhause
Das Motto der CES-Veranstaltung von Samsung lautet „Bringing Calm to Our Connected World“, was darauf hinweist, dass der Schwerpunkt auf dem vernetzten Zuhause liegt. Hier spielt Samsung für den neu eingeführten Smart-Home-Standard Matter – zumindest hoffen wir, dass Samsung ihn unterstützt, ebenso wie LG.
Der chinesische Hersteller Hisense setzt auf die sog für Laserfernseher, also Kurzdistanzprojektoren mit DLP-Technologie und Laserdioden als Lichtquelle. Das neue L5H-Modell soll HDR10+ und Dolby Vision unterstützen und mithilfe von Full-HD-DMD-Chips (Digital Mirror Devices) 4K-Bilder mit Pixelverschiebung erstellen. Hisense könnte in Las Vegas auch den ersten Laser-TV mit echtem 4K-Chip vorstellen. Das Bild des LX8K wird dann wahrscheinlich durch Pixelverschiebung auf eine 8K-Auflösung extrapoliert.
Unterwasserfernsehen
Der Rivale TCL wird wahrscheinlich mit „Unterwasser-Fernsehern“ aufwarten, die das neue TrueCut Motion von Pixelworks unterstützen. Dabei dürfte es sich um LCD-TVs mit fein dimmbarer Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung und farbverstärkenden Quantenpunkten handeln. Das von James Cameron in „Avatar: The Way of Water“ verwendete High-Framerate-Format mit 48 Bildern pro Sekunde soll das in Kinos übliche Kameraruckeln eliminieren und gleichzeitig den gewünschten filmischen Look beibehalten.
Hierzulande hat sich TCL kürzlich mit Amazon zusammengetan, um günstige Fernseher mit eingebautem FireTV anzubieten; TCL kündigte auf der IFA Smart-TVs mit RokuOS an.
(vbr)