
Bochum.
Ein Haus in Bochum wurde am Dienstagabend durch eine Explosion zerstört. Die Hintergründe sind noch unklar. Eine Person wird vermisst.
Ein Haus in der Keilstraße in Bochum ist am Dienstagabend infolge einer starken Explosion vollständig eingestürzt. Laut Feuerwehr ging der Notruf um 21.44 Uhr ein. Den Einsatzkräften bot sich vor Ort ein Bild völliger Zerstörung: Das Haus ist nicht mehr wiederzuerkennen, es liegt in Schutt und Asche. In dem Haus, das in einem ruhigen Wohngebiet in Linden liegt, sind drei Personen gemeldet. Nach Informationen dieser Redaktion wurde mindestens eine verletzte Person vom Rettungsdienst behandelt und in ein Krankenhaus gebracht.
Eine weitere Person wird nach Angaben des Feuerwehrsprechers weiterhin vermisst. Rettungsdienste sind mit einem Großaufgebot vor Ort, sie haben mit der Suche nach Vermissten begonnen. Mehrere Trupps Rettungshunde sind im Einsatz, nachts schwebt ein Helikopter über der Absturzstelle. Der dritte Nachbar war zum Unfallzeitpunkt nicht da, wie die Feuerwehr am Ende der Nacht mitteilte.
Auch für die Retter ist der Einsatz nicht einfach. „Es besteht akute Einsturzgefahr und damit auch eine Gefährdung unserer Einsatzkräfte“, berichtet Simon Heußen, Leiter der Feuerwehr Bochum. Daher wurde das Technische Hilfswerk aufgefordert, mit großem Gerät bei der Beseitigung des riesigen Trümmerhaufens zu helfen. Notdienste kontrollieren nachts auch umliegende Häuser. Die Trümmer flogen mehrere Meter hoch und beschädigten einige Nachbarhäuser.
Haus in Bochum eingestürzt: Feuerwehr vermutet Gasaustritt
Zeugen zufolge roch es am Tatort nach Gas. „Gas wurde an der Eintrittsstelle festgestellt. Wir haben die Gaskonzentration im Kanalnetz und in den Nachbargebäuden gemessen. Nicht im Bereich des Sprengstoffs, aber wir gehen dennoch davon aus, dass im Bereich des Gases ausgetreten ist bauen”, sagt Heussen.
Allerdings hatte das Haus keinen Gasanschluss. Das bestätigte am Abend auch Kai Krischnak, Sprecher der Bochumer Stadtwerke: „Das Haus hatte unseres Wissens nach keinen Gasanschluss. Sicherheitshalber werden wir aber an der betroffenen Ecke das Gas abstellen.“ der Straße/Keilstraße. Dazu müssen wir die Straße beginnen.“ Dafür wird die Straße nun in der Nacht an vier Stellen ausgebaggert.
Nachbarn: Die Explosion war noch Hunderte Meter entfernt zu spüren
Laut einem Zeugen war die Detonation so heftig, dass der Boden einige hundert Meter entfernt bebte. Ein Nachbar, der etwa 500 Meter entfernt wohnt, hörte gegen 21:41 Uhr ebenfalls einen dumpfen Schlag auf der Straße Am Sattelgut. „Die Fensterläden im Erdgeschoss schwankten wie ein starker Windstoß. Ich war im ersten Stock, als die Fensterscheiben klirrten. Zuerst dachte ich, das sei so etwas wie ein illegaler Silvester-Kracher. Danach bin ich auf die Straße gerannt.”
Der Bürgermeister fährt noch in der Nacht zum Unfallort
Auch Bürgermeister Thomas Eiskirch zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Schäden. Am Ende der Nacht sei er zu dem Ort gegangen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch der Leiter der Ordnungsbehörde, Sebastian Copytz, informierte die Einsatzkräfte über das Ausmaß des Schadens. Angesichts der völlig unklaren Lage und fehlender Informationen zu den Hintergründen wollten sie sich jedoch nicht zu den Geschehnissen äußern.
Nach Mitternacht treffen weitere Rettungskräfte am Tatort ein. Mehr als 100 Feuerwehrleute, Experten der Stadtwerke, Technisches Hilfswerk und Polizei sind bereits eingetroffen. „Wir werden die ganze Nacht weiterarbeiten. Obwohl die Rettungshunde mehrmals geklopft haben, wurde noch niemand gefunden“, sagt Simon Heussen.
Weitere Artikel in dieser Kategorie finden Sie hier: Bochum