
Der NASDAQ-Handel am Mittwoch lag schließlich bei 70,16 $ für GE-Aktien, ein Plus von etwa 5,80 Prozent, bereinigt um die Abspaltung. Vor der Maßnahme hatten sie den Handel am Dienstag bei nur 85 $ beendet. Basierend auf dem NASDAQ-Kurs führte der Split einen Tag zuvor zu einem Aktienwert von 66,31 US-Dollar.
Für jeweils drei GE-Aktien erhielten die Aktionäre des Mischkonzerns am Tag vor Börsenschluss eine neue GE Healthcare-Aktie ins Aktiendepot. Die neuen Schuldverschreibungen wurden am Mittwoch unter dem Tickersymbol „GEHC“ gehandelt und sollen direkt in den S&P 500 des Marktes aufgenommen werden. Für die Aktionäre des US-Mischkonzerns General Electric (GE) hat sich die Abspaltung des Medizintechnik-Geschäfts ausgezahlt. Die Aktien von GE HealthCare schlossen am Mittwoch an der Technologiebörse NASDAQ um 8,02 Prozent bei 60,49 $.
Nach der Abspaltung wird General Electric immer noch fast 20 Prozent der ausstehenden Aktien von GE HealthCare besitzen. DZ-Bank-Experte Robert Chervensky bewertet diese Maßnahme positiv, könnte aber stille Reserven aufdecken und den Konglomerat-Abschlag von General Electric reduzieren. Nun können die Aktionäre selbst entscheiden, ob sie weiterhin an die Wachstumsperspektiven der Healthcare-Sparte glauben können.
Eine Ausgliederung ist ein wichtiger Schritt bei der Umstrukturierung eines Konzerns. Chervensky fügte hinzu, dass der Übergang zu einem reinen Luftfahrttechnologieunternehmen innerhalb eines Jahres mit einer geplanten Ausgliederung des Energiegeschäfts unter dem Namen GE Vernova abgeschlossen sein werde. Er empfiehlt weiterhin den Kauf von GE-Aktien zu einem fairen Wert von 76 $. Das war etwas höher als das vorherige Ziel von 72,57 $, bereinigt um den Börsengang.
Bis Anfang 2024 will GE die Energietechnik – von Kohlekraftwerken bis hin zu Windkraftanlagen – ausgliedern und als GE Vernova eigenständig an die Börse bringen. GE konzentrierte sich später auf die Herstellung von Flugzeugtriebwerken und Flugzeugen als GE Aerospace. CEO Larry Kulp, der den Vorstand von GE HealthCatre leitet, will mit der im November 2021 angekündigten Aufspaltung die Schuldenlast reduzieren und die Aktie stützen.
Die Medizintechnik war in den letzten Jahren angesichts der starken Nachfrage und steigender Preise für seine Geräte das Kerngeschäft von GE. In einer alternden Gesellschaft werden die Marktsegmente, in denen GE Healthcare tätig ist, in den nächsten drei Jahren voraussichtlich um etwa 102 Milliarden US-Dollar (2021: 84 Milliarden US-Dollar) wachsen. GE HealthCare rechnet mittelfristig mit einem jährlichen Wachstum von rund fünf Prozent. Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen 18 Milliarden Dollar. Das Unternehmen wird ab Mittwoch in den S&P-500-Index der 500 wichtigsten US-Unternehmen aufgenommen.
Die Spaltung von GE erinnert an die Bewegungen des Münchner Erzrivalen Siemens in den letzten Jahren. Siemens übernahm auch seine Medizintechnik-Sparte als Siemens Healthineers, behielt aber mehr als 75 Prozent davon. Produziert wird die Energietechnik als Siemens Energy, an der der Konzern nur noch 35 Prozent hält und seinen Anteil weiter reduzieren will.
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NEW YORK/MÜNCHEN (dpa-AFX/Reuters)
Der Hebel sollte zwischen 2 und 20 liegen
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