Anstieg der Durchfall-Epidemien durch Klimawandel: Auch Deutschland betroffen

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Von: Helmi Krappitz

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Der Klimawandel begünstigt die weltweite Ausbreitung von Magen-Darm-Erregern. Die Gründe sind die hohen Temperaturen und das extreme Klima. Auch Deutschland ist betroffen.

München – Infektionen mit Magen-Darm-Erregern können gefährlich werden, wenn die Flüssigkeitsaufnahme mit dem Körperflüssigkeitsverlust nicht mehr Schritt halten kann. Diese Krankheitsbilder sind von der Cholera bekannt. Sie war jahrelang von der Bildfläche verschwunden. Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Ausbrüche einen neuen Höchststand. Grund ist die Klimakrise, die die Ausbreitung hochansteckender Keime begünstigt zeit.de.

Klimawandel: Studie erwartet mehr Todesfälle durch Magen-Darm-Keime

Neben Hitzewellen und Orkanen sind Magen-Darm-Keime eine Gesundheitsgefahr des Klimawandels. Eine Modellstudie dazu Die Lancet Planetare Gesundheit veröffentlicht, erwarten jedes Jahr fast 100.000 zusätzliche Todesfälle durch Durchfallerkrankungen. Durchfallerreger wie Bakterien vermehren sich bei höheren Temperaturen besser, erklärt Klimaforscherin Veronika Huber vom Helmholz-Zentrum in München. Unter anderem forscht er an der Studie. Zu den genannten Erregern gehören nicht nur Cholera, sondern auch Keime wie Shigella und Cryptosporidia. Auch das weniger bekannte Bakterium Campylobacter, das jährlich Zehntausende Deutsche befällt, gehört zur wachsenden Gruppe der Keime.

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Magen-Darm-Keime: Arme Länder besonders betroffen

Durchfallerkrankungen sind in armen und strukturschwachen Regionen der Welt besonders gefährlich. Grund dafür sind fehlende oder unterentwickelte Sanitär- und Hygienesysteme. Auf diese Weise gelangen schädliche Keime in die Abwässer und damit in die Flüsse, aus denen in armen Ländern täglich Wasser geschöpft wird. In Syrien beispielsweise wurden seit August 2022 fast 75.000 Cholera-Verdachtsfälle und insgesamt hundert Todesfälle registriert. Verbesserte Hygienebedingungen könnten jedoch die Auswirkungen des Klimawandels verringern. Es bezieht sich auf Temperaturen, die durch den Klimawandel verursacht werden. „Rechnet man Dürren, Überschwemmungen und Flüchtlingsbewegungen oder gar Konflikte durch den Klimawandel hinzu, könnte die Zahl der Todesopfer auch noch viel höher sein“, sagt Huber. Es gibt ein Muster vermehrter Cholera-Ausbrüche in Regionen mit Naturkatastrophen und Konflikten.

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Hygiene allein kann die Ausbreitung der Cholera nicht stoppen. Epidemiologe Philippe Barboza von der WHO erklärt zeit.dedass Cholera leicht behandelbar ist und dass niemand daran sterben sollte. Eine Staupe-Impfung kann in vielen Fällen helfen. Allerdings wird die für Krisengebiete geeignete Variante des Impfstoffs ab diesem Jahr nur noch von einem Unternehmen hergestellt: der Firma EuBiologics in Südkorea. Die Produktion der globalen Nachfrage wird dies voraussichtlich nicht bewältigen können.

Vibrio-Cholera-Bazillen unter dem Mikroskop.
Die Zahl der Cholera-Infektionen ist in den letzten Monaten weltweit stark gestiegen. © IMAGO/CAVALLINI JAMES/BSIP

Durchfallerreger: Wachstum von Bakterien auch in Deutschland

Cholera ist in wohlhabenderen Ländern wie Deutschland keine Bedrohung. Vibrio-Bakterien, die mit dem Cholera-Erreger verwandt sind, haben sich in den letzten Jahren in der Ostsee vermehrt. Sie sind zwar weniger gefährlich als Cholera-Erreger, können aber auch schwer krank machen. Dabei dringen sie durch Risse oder Schnitte in der Haut in den Körper ein. Die Folgen können neben Durchfall auch Fieber, Schüttelfrost und Blutvergiftung sein.

Salmonellen und Campylobacter gehören in Deutschland zu den häufigsten Durchfallerregern. Sie profitieren auch von steigenden Temperaturen. „Beides wird vor allem über Lebensmittel übertragen, kann aber auch über kontaminiertes Wasser oder im Fall von Campylobacter über Badeseen auf Pflanzen gelangen“, sagt Epidemiologin Maylin Meincke vom Landesamt für Gesundheit Baden-Württemberg der Deutschen Allianz für Klimaschutz und Gesundheit . . Campylobacter-Bakterien können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem Durchfall, Fieber und Muskelschmerzen verursachen. Infektionen verlaufen in der Regel komplikationslos.

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Durchfallepidemie: Die Lösung liegt im Klimaschutz

Auch in Deutschland kommt es durch den Klimawandel immer häufiger zu Extremwetterereignissen – Überschwemmungen werden zum Problem. Überlaufende Kläranlagen und Kanäle können zur Ausbreitung von Bakterien und Parasiten führen zeit.de. Klimaforscher Huber sieht die langfristige Lösung, um den weltweiten CO₂-Ausstoß zugunsten des Klimas zu reduzieren. Inzwischen müssen der Zugang zu medizinischer Versorgung und der Ausbau von Abwassersystemen global abgedeckt werden. Notfallregionen sind auf sauberes Wasser und Nährstoffe angewiesen, um die erhöhte Sterblichkeitsrate durch Magen-Darm-Infektionen zu vermeiden. (hk)

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